2. Mai 2023: The Woman King (OmdU)

The Woman King

USA (2022)


ab 16 Dolby Digital CinemaScope
Regie: Gina Prince-Bythewood
Schauspieler: Viola Davis, Thuso Mbedu, Lashana Lynch
135 Minuten
In Westafrika verteidigte einst ein rein weibliches Regiment das westafrikanische Königreich Dahomey.

Zahlreiche Mythen umranken die Kriegerinnen der Agojie. Denn gewöhnliche Menschen bekommen sie nur kurz zu Gesicht, wenn sie wieder nach erfolgreichen Einsätzen gefeiert werden. Es bleibt jedoch keine Zeit zum Ausruhen. Außerhalb von den Kämpfen wird, abgeschieden von anderen Leuten, hart trainiert. Auch wenn die Einheit in letzter Zeit einige Erfolge nachweisen kann, hat der neue König große Pläne. Dafür braucht er mehr Rekrutinnen.

Bisher hatte die junge Frau Nawi wenig Glück in ihrem Leben. Schon als Baby wurde sie fortgegeben, und ihr Adoptivvater versucht das Beste aus ihr zu machen. Seine Versuche, sie mit einem anderen Mann zu vermählen, tragen jedoch wenig Früchte: Nawi kann sich einfach nicht vorstellen -kann, ein unterdrücktes Leben zu führen, in dem häusliche Gewalt an der Tagesordnung steht. Also übergibt Nawi's Vater seine Tochter an den König, sodass sie sich dort den Agojie anschließt und dem Land noch nützlich ist.

Bei der Auswahl der neuen Bewerber fällt Nawi tatsächlich in die innere Wahl und ihre Entscheidung das zukünftiges Leben als Kriegerin zu verbringen fällt leicht. Diese Wahl gibt ihr endlich die Fähigkeiten gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen, gegen die sie bislang so machtlos war. Sie lernt schnell den Gebrauch der verschiedensten Waffen und versucht immer einen Schritt voraus zu denken. Als eine Delegation der Südamerikaner die Küste erreicht um schmutzige Geschäfte zu besprechen, ist Nawi mittlerweile ein vollwertiges Mitglied der Agojie. Was sie jedoch bei einem heimlichen nächtlichen Ausflug zu der Delegation herausfindet, kann die Geschichte ändern. Ihre erste Schlacht scheint jetzt unvermeidbar.

"The Woman King" kehrt noch mehr um als die Blickrichtung von Kolonisatoren und Kolonisierten. Der Film eröffnet mit einem Überraschungsangriff der Agojie auf ein verfeindetes Dorf. Plötzlich sind sie da, die gefürchteten weiblichen Kriegerinnen, die es bis Ende des 19. Jahrhunderts wirklich im heutigen Benin gegeben hat. (Kathleen Hildebrand, Süddeutsche)